„Stiefelkater“, das einzige Schuhfachgeschäft in Brieselang ist seit Jahresende 2023 nach fast 30 Jahren geschlossen.
Das Einzelhandelsunternehmen war 1994 von Simona Wilhelm gegründet worden und nach viermaligem Standortwechsel seit 2013 wieder am Arkadenmarkt angesiedelt.
Stiefelkater bedankt sich bei allen, ganz besonders bei seinen treuen Stammkundinnen, die er schon in der nächsten Generation bedienen durfte. Auch in Brieselang musste das Ladengeschäft an den Onlinehandel abgeben. So hat Frau Wilhelm mit erreichtem DDR-Rentenalter nicht ganz ohne Wehmut beschlossen, sich vielfältigen Aufgaben im Familienkreis zu widmen und auch etwas Zeit für sich selbst zu haben.
Geschichte:
Nach 20 Jahren Wandern wieder zu Hause angekommen -
Stiefelkater Am Markt
Vor nunmehr über zwei Jahrzehnten, am 1. April 1994, gründete Simona Wilhelm das Einzelhandelsunternehmen „Stiefelkater“. Sie setzte damit eine Tradition in ihrem Heimatort fort. Denn schon zu DDR-Zeiten war den Brieselangern ein Schuhgeschäft der HO dienstbereit. Ein Nachholbedarf auch an Schuhen und, im Beisortiment, Kinderbekleidung, so kurz nach der Wende, gab dem jungen Unternehmen Aufwind. Anfängliche Konkurrenz musste bald klein beigeben. Der Verkaufsraum im Dienstleistungsgebäude am Bahnhof drohte aus den Nähten zu platzen. In Sichtweite lockte der neu erbaute Markt, der zum Ortszentrum Brieselangs werden sollte, mit seinen Geschäftsräumen. So bezog Stiefelkater 1997 ein größeres Ladenlokal in der kleinen Passage am Markt 6, heute die Buchhandlung. Endlich große Schaufenster um die Kunden herein zu locken. Praktisch auch der mit dem Verkaufsraum zusammenhängende Lagerraum im Kellergeschoss. Doch, oh Schreck, dort sickerte Grundwasser durch den Fußboden ein. Das führte schließlich zum Rechtsstreit mit dem Vermieter und Stiefelkater suchte sich 1999 eine neue Bleibe, jetzt am Forstweg 37, unmittelbar in der Nähe der Sparkasse mit ihrem Geldautomaten. Am neuen Standort gab es Freifläche um mal den Wühltisch raus zu rollen. Man war unübersehbar für den Passantenstrom ob zu Fuß oder mit dem Auto. Die Jahre vergingen, dann belegte es der schriftlicher Rat einer fülligen Kundin: Es war zu eng zwischen den Regalen geworden. Stiefelkater musste sich vergrößern! Das Schicksal wollte es wohl, dass 2008 drei Schritte weiter ein Supermarkt auszog. Der freundliche Vermieter baute wunschgerecht um und zog eine Trennwand, so dass Schuhgeschäft und Discounter KIK sich die Halle teilen konnten. Endlich Platz für einen schönen Eingangsbereich auch mit dem Kinderwagen und Sitzgelegenheit auf der Couch für die Kundschaft. Das Schuhlager war großzügig abgeteilt und selbstverständlich separat Sozialraum und Toilette. Hier konnte man gut handeln! Sollte da noch etwas zu verbessern sein? Ja! 2013 suchte der sogenannte Falkladen am Markt Nr. 2, in bester Lage, nach Weggang des Tierarztes dringend einen neuen Nutzer. Die Chance ergriff der Stiefelkater und etablierte sich bestens.